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Donnerstag, 28. August 2014

Huacachina

Bis zu 100m hohe Sanddünen gibt es in der Sandwüste bei Ica. Selbiges liegt an der Pazifikküste mittig von Peru. Die Wüste reicht bis zum flimmernden Horizont. Genau wie man sich eine richtige Sandwüste vorstellt. Tagsüber sehr heiß und nachts sehr kalt. Es gibt nur Sand und Sand und Sonne.


Kein Leben ist sichtbar, keine Pflanzen, keine Steine, nur Sand. Ein großer abgesetzter Sandberg schiebt sich tief und einsam in die Stadt Ica hinein.


Mitten in der Wüste gibt es die Oase Huacachina - auch genauso, wie man sich eine Oase vorstellt. Mitten in den gelben Sandbergen eine wassergefüllte Senke, umrahmt von grünen Palmen. Nur die Kamele fehlen.


Zunächst geht es mit Flora die Düne hinauf. Dazu braucht es diesmal wenig Überredung, da die lauffaule Blonde große Lust hat, in dem riesigen Sandkasten zu spielen. Flora ist überglücklich.


Oben angekommen genießt sie nicht die wundervolle Aussicht auf die verschiedenen Hügel sondern beginnt sogleich Sand hin- und herzuschaufeln.

Dabei quakkert sie unverständliche Geschichten und ist straff vertieft. Runterzu rutscht sie den steilen Abhang auf dem Hintern hinunter und gluckst vor Freude.


Am nächsten Tag geht es mit dem nur hier anzutreffenden Dünenauto los. Die von Peruanern zusammengeschweißten Gefährte sehen aus wie ein übergroßer VW Käfer, der lediglich aus Gestängen beseht. Das Gefährt ähnelt eher dem Gerippe eines Autos. So gibt es weder Fenster noch Tür sondern nur Plätze an der Luft.


Wir sitzen neben dem Fahrer vorn. Vor uns der große Motor. Das undichte Kühlsystem erfrischt uns stetig mit Frischwasser, während wir Richtung Düne abbrausen. Die Fahrt ist derart turbulent und schnell, dass es mir vor Angst das Herz rafft. Es geht gefährlich rasant die Düne hinauf bis wir über die Klippe springen, vor uns der gähnende Abrund - 100 m tief - steil wie die Sau - bereits beim Anblick krabbelt es im Bauch und mit weit geöffneten Augen und einem dickem Klumpen Unglauben, dass das jetzt wirklich so stattfinden soll, schießen wir hinab. Unten angekommen, geht es in die Kurve, sodass erneut Adrenalin freigesetzt wird, in der Vermutung, sogleich umzukippen. Doreen schreit aus vollen Lungen und spürbar ernst "Neeeiiiinn" und fleht vergeblich um einen Fahrstil weniger nahe am Wahnsinn. Flora fetzt das Ganze wie verrückt. Ich habe Angst um die Kleine und drücke sie ganz fest an mich. Gurte gibt es zwar, aber die kannst Du gleich vergessen, so wie die gebaut sind.


Endlich kommen wir mitten in der Wüste zum Stehen. Mit Surfbrettern laufen wir zum Abgrund. Sitzend pfeife ich die Düne hinunter, Flora fest zwischen die Schenkel gepresst. Der Wind stürmt um die Ohren und ich bremse so fest ich nur kann. Unten angekommen spuckt Flora Sand. Die Maus hat vor lauter Anspannung den Mund offengehalten. Ihr ganzes Gesicht ist voller Sand.


Da kommt auch schon Doreen runtergeschlittert. Bäuchlings liegt sie auf dem Brett. Alle vier Extremitäten tief in den staubenden Sand gedrückt, kommt sie auf uns zu wie ein Käfer, der sich mit allen Füßen wehrt, einen Hügel hinabzurutschen.


Flora will diemal allein rutschen und der Führer hat was dagegen. Es wäre zu gefährlich. Ich kann ihn aber überreden, sie allein zu lassen- schließlich haben wir geübt. Alle sind erstaunt, wie die Kleine allein die große Düne auf dem Hintern hinunterrutscht.


Anfänglich habe auch ich stark die Backenbremse gezogen. Aufs Ende hin habe ich die Fahrt mehr genossen :-)


3 Kommentare:

  1. Sieht seht sportlich aus:P
    Liebe Grüße wir denken an euch die 3e vom SaLimba

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  2. Danke, auch an Euch liebe Grüße - schon aus Ecuador. :-)

    Gibt es bei Euch daheim vielleicht eine schoene Wohnung für uns?

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  3. ... Endlich! Ich hab Euch eingeholt *lach*. Was für ein Abenteuer! Vielen Dank fürs Teilhaben lassen. Und ich bin schon ganz gespannt, was Euch die nächsten Wochen noch bringen. Liebe Grüße aus Bonn von Jana

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