Das Tier sieht aus wie eine rot angemalte Mischung aus Hase und Ratte. Geschmacklich ist es mit Hasenhuhn vergleichbar.
Nach faulen Tagen in den Haengematten ging es frueh mit einem klapprigen Jeep in Richtung Pampas. Die dreistuendige Fahrt durch die heiße tropische Ebene fuehrte ueber eine staubige Dschungelpiste. Leider war der Jeep nicht staubdicht und wir wurden rundherum eingenebelt.
Pierre, ein franzoesischer Mitreisender - und der erste Geliebte von Flora - dichtete die Tuer mit Klopapier ab, dass er anschließend mit Wasser vollspuckte, um den Staub draußen zu halten.
Flora und Pierre: "Mama, weißte - den Pierre hab ich lieb". Als Pierre sich auf einer Haengematte ausruhte, kletterte Flora auf seinen Bauch und beide baumelten im heißen Urwald. Zurueck in Rurrenabaque haben wir Flora gesagt, dass wir mit Pierre essen werden. Ihre Antwort: "Da will ich mein Kleid anziehen."
Die Staubreise endete in Santa Rosa, wo wir in ein Langboot einstiegen. Auf der 2-stuendigen Bootsfahrt konnten wir am Ufer herumlungernde Kaimane (bis zu 3 m), Stoerche, Affen, Wasserschweine, Tucane, Schildkroeten und allerlei anderes Getier begutachten.
Unsere
Unterkuft, direkt am Fluss, bestand aus vier Holzhaeusern, die auf Stelzen durch
Holzwege verbunden waren. Ueber den Betten hingen große Moskitonetze, unter
denen sich Flora sehr wohl gefuehlt hat.
Gleich abends
ging es wieder aufs Langboot, bewaffnet mit Taschenlampen. Dort haben wir dann
die Kaimane aufgestoebert. Deren Augen leuchten im Taschenlampenlicht orange. Der
Bootsfuehrer ist verdammt nahe an die großen Tiere rangefahren – fast haette
ihn Doreen erwuergt.
Am naechsten
Morgen ging es dann auf Anacondasuche.
Etwas
unsicher waren wir schon, als wir am Ufer aussteigen sollten, wo sonst die
Kaimane hausen. Dort waren auch genug Spuren von den Reptilien. Der Kaimankot
sieht aus wie große Hasenkacke. Gleich etwas weiter im Sumpf haben wir dann
auch eine frisch totgebissene Anaconda gefunden.
Dann sind
wir eine Stunde vergeblich durch den stinkenden Sumpf gewatet. Doreens Stiefel
waren undicht. Die faulende Erdwassermischung, auch als Heilerde bekannt, konnte so gut ihre Füße umspülen - haha - die war sauer. Ansonsten
war es sauheiß und es gab, wie auch nicht anders im Sumpf zu erwarten, verdammt
viele Moskitos. Flora hat sich mit unseren drei mitreisenden Spanierinnen super verstanden.
Anschließend
ging es zum Piranhaangeln. Die 20 bis 30 cm großen silberbuntschillernden
Fische beißen wie wild das Huehnerfleisch unserer Angeln ab. Die sind wirklich
beisswuetig. Als eine Spanierin eine solch wild wackelnde Beißmaschine
rauszieht, erschrickt ihre Freundin so sehr, dass sie im Boot versucht
wegzurennen, stolpert, einen Stuhl demoliert und auf Flora faellt. Dem Fuehrer
wird es angst und bange, da hier niemand ins Wasser fallen sollte. Wenn man die
Fische mal an der Angel gespuert hat, bleibt wirklich die Lust auf Baden aus.
Die kleinen Zaehne sind rasiermesserscharf.
Flora ist
wie wild auf die Fische und laesst sie nicht aus den Augen. Eigenhaendig bringt
sie unseren Fang zum Koch, der sie uns schoen grillt.
Flora ist
essenstechnisch sowieso fuer die anderen Teilnehmer ein Hoehepunkt. Sie haut
mehr rein als die meisten Erwachsenen.
Am letzten Tag genießen wir den Sonnenaufgang in der Pampa.
Anschließend
fahren wir an eine Stelle, wo es Flussdelphine gibt. Etwas unwohl ist es uns
schon, als wir in das selbe Wasser steigen, wo es in der Nähe Kaimane und Piranhas gibt. Die
Delphine sind vielleicht 2 bis 3 Meter groß und rosa gefaerbt. Es ist ein
wirklich seltsames Gefuehl, wenn so ein großer Fisch auf einen zugeschwommen
kommt und an einem schnuppert. Die Delphine rauschen neugierig unter uns durch,
schnaufen laut Luft aus und springen aus dem Wasser. Flora ist total aus dem
Haeusschen. Auch fuer Doreen und mich ist das ein absoluter Hoehepunkt. Die
Haut fuehlt sich schoen weich an. Ein Maedel hat sogar das Glueck von einem
Delphin durchs Wasser gezogen zu werden. Sie haelt sich dazu an dessen Flosse
fest. Flora geniesst das Schwimmen unheimlich. Sie ist kaum aus dem Wasser zu
bekommen. Wir freuen uns schon auf die Zeit in der Karibik mit ihr.
Leider ging es dann wieder zurück nach Rurrenabaque.
Dort haben wir uns einen schönen Barabend gegönnt. Ein Deutscher beklagt sich an diesem Abend, dass seine Aufenthaltsgenehmigung überschritten wäre und er nicht wüsste, was nun passiert. Erschrocken schauen wir in unsere Pässe, um unsere Aufenthaltsdauer zu überprüfen. Erleichtert atmen wir auf - alles ok.
Zwei Tage später - früh um sieben: Doreen schreckt aus dem Schlaf "Sascha, wir sind doch blöd - unsere Aufenthaltsdauer ist auch überschritten." Mann, waren wir doof oder besoffen. Tatsächlich 14 Tage drüber. Die Heinis haben uns nur 30 Tage reingestempelt, obwohl uns 90 zustehen. Jetzt wissen wir, dass man das sofort reklamieren muss und man bekommt die vollen 90 Tage reingestempelt - auf was man alles achten muss. Wir müssten nun 90 EUR Strafe zahlen - da Wochenende ist, können wir das normalerweise nicht gleich regeln. Wir finden einen Beamten, der zu uns ins Hostel kommt und für nur 60 EUR die Pässe passend stempelt. Es lebe die Korruption.
Von hier aus wollen wir nun Richtung Peru durchstarten. Nach La Paz zurück wollen wir auf keinen Fall. Allerdings erscheinen uns die Alternativen durch den Norden Boliviens und ueber eine Schleife durch Brasilien auch nicht als erstrebenswert. Demotiviert stehen wir am Busterminal und ueberlegen, was wir machen sollen. Die Bolivianer machen uns klar, dass eine Rückkehr nach La Paz am sinnvollsten ist. Doreen macht ihren Unmut darueber deutlich klar und sagt, dass sie auf keinen Fall wieder einen Bus betreten wird, der diese "Straße" faehrt. Die Bolivianer hingegen erklaeren, dass es in Richtung La Paz keine Gefahr gaebe, weil man da ja immer auf der Bergseite und nicht auf der Flussseite, also am Abhang, faehrt. Irgendwann erscheint uns beiden das logisch und wir kaufen guten Mutes unsere Tickets und besteigen einen Tag spaeter den Bus. Nur soviel dazu: Erstens hatten wir voellig den vorher einen Tag andauernden Regen und den damit verbundenen Straßenzustand unterschaetzt. Der Bus schaukelt mehrfach so sehr, dass wir dem Kippen naeher sind als einer Weiterfahrt. Zweitens hatten wir nicht bedacht, dass es auf einigen Abschnitten der Verbindung Rurrenabaque - La Paz keine Berg- und Flussseite gibt, weil es gerade so breit ist, dass der Bus gerade so durchkommt. Ob es bei der Hinfahrt auch so viele ausgebrochene Wegstuecke gab, fragen wir uns mehrfach bei dieser Fahrt. Aber wir ueberstehen es und nehmen in La Paz sofort einen Bus nach Copacabana. Zum Uebernachten kann uns in dieser Stadt nichts mehr bringen.
Zwei Tage später - früh um sieben: Doreen schreckt aus dem Schlaf "Sascha, wir sind doch blöd - unsere Aufenthaltsdauer ist auch überschritten." Mann, waren wir doof oder besoffen. Tatsächlich 14 Tage drüber. Die Heinis haben uns nur 30 Tage reingestempelt, obwohl uns 90 zustehen. Jetzt wissen wir, dass man das sofort reklamieren muss und man bekommt die vollen 90 Tage reingestempelt - auf was man alles achten muss. Wir müssten nun 90 EUR Strafe zahlen - da Wochenende ist, können wir das normalerweise nicht gleich regeln. Wir finden einen Beamten, der zu uns ins Hostel kommt und für nur 60 EUR die Pässe passend stempelt. Es lebe die Korruption.
Von hier aus wollen wir nun Richtung Peru durchstarten. Nach La Paz zurück wollen wir auf keinen Fall. Allerdings erscheinen uns die Alternativen durch den Norden Boliviens und ueber eine Schleife durch Brasilien auch nicht als erstrebenswert. Demotiviert stehen wir am Busterminal und ueberlegen, was wir machen sollen. Die Bolivianer machen uns klar, dass eine Rückkehr nach La Paz am sinnvollsten ist. Doreen macht ihren Unmut darueber deutlich klar und sagt, dass sie auf keinen Fall wieder einen Bus betreten wird, der diese "Straße" faehrt. Die Bolivianer hingegen erklaeren, dass es in Richtung La Paz keine Gefahr gaebe, weil man da ja immer auf der Bergseite und nicht auf der Flussseite, also am Abhang, faehrt. Irgendwann erscheint uns beiden das logisch und wir kaufen guten Mutes unsere Tickets und besteigen einen Tag spaeter den Bus. Nur soviel dazu: Erstens hatten wir voellig den vorher einen Tag andauernden Regen und den damit verbundenen Straßenzustand unterschaetzt. Der Bus schaukelt mehrfach so sehr, dass wir dem Kippen naeher sind als einer Weiterfahrt. Zweitens hatten wir nicht bedacht, dass es auf einigen Abschnitten der Verbindung Rurrenabaque - La Paz keine Berg- und Flussseite gibt, weil es gerade so breit ist, dass der Bus gerade so durchkommt. Ob es bei der Hinfahrt auch so viele ausgebrochene Wegstuecke gab, fragen wir uns mehrfach bei dieser Fahrt. Aber wir ueberstehen es und nehmen in La Paz sofort einen Bus nach Copacabana. Zum Uebernachten kann uns in dieser Stadt nichts mehr bringen.