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Donnerstag, 16. Oktober 2014

Quito


Niedergeschlagen waren wir schon, aber es musste ja irgendwann weiter gehen. Der Bus bringt uns ueber Nacht hinauf in die Hauptstadt von Ecuador, nach Quito. 2.800 m hoch, huebsch im Andengebirge versteckt, liegt die Stadt des ewigen Fruehlings. Jahreszeiten gibt es so nah am Ecuador nicht mehr.


Zunaechst kommen wir bei Sebastian und Daniela einem Deutsch/Ecuadorianischen Paerchen unter. Die zwei haben fuer sich und ihre zwei Kinder ein riesiges Apartement im Norden von Quito gemietet. Sebastian baut im Amazonasgebiet ein Wasserkraftwerk waehrend seine Frau nebst Kindern Urlaub in der zweiten Heimat macht. Interessant ist, dass Daniela nach ecuadorianischem Namensrecht ihren Maedchennamen behalten muss. So lautet ihr ecuadorianischer Pass auf einen anderen Namen als ihr deutscher.


Beim ersten Mittagessen gibt es etwas, dass fuer uns mittlerweile ein ausgesprochener Leckerbissen geworden ist – Bratwurst.


Wir besichtigen die schoene Altstadt von Quito. Das Foto zeigt den Altar der San-Franzisco-Kirche, gebaut im wunderschoenen Kolonialstil  aus dem 16. Jahrhundert. Vor der Eroberung Suedamerikas stand hier ein Inkapalast, der, wie viele andere, angeblich im Namen Gottes, geschliffen wurde.


Die Basilika de Voto Nacional wurde Anfang des letzten Jahrhunderts im neugotischen Stil fertiggestellt. 


Ueber hundert Meter greifen zwei Tuerme in die Hoehe. Sie schliessen ein riesiges rundes Bleiglasfenster mit vielleicht 10 Metern Durchmesser in ihrer Mitte ein. Das Licht strahlt durch das bunte Glas und formt so ein wunderschoenes hell leuchtendes Gemaelde.


Allein das zentrale Schiff zieht sich 140 m lang mit nur schlanken 35 m Breite. Die 30 m Luft bis zum Dach geben den bunten Bleiglasfenstern die Moeglichkeit, eine Halle des Lichts zu bilden.


Zwischen der Steinkuppel und dem darueber liegenden Metalldach fuehrt ein schmaler Pfad hinueber zum einzelstehenden “Turm des Condors”. Ich kenne keine andere Kirche, die solch einen Einblick in ihre Architektur erlaubt.


Ueber schwindelerregend hohe und steile Gitterleitern klettern Flora und ich hinauf zum 115 m hohen Turm mit wunderschoener Aussicht auf Quito und die Spielzeugautos unter uns. Doreen, die den Aufstieg meidet, weiss nichts von der Hoehe, in die ich mich mit Flora begebe. Der Aufstieg ist keinesfalls was fuer schwindelfreie und ich weiss, dass mich Doreen ohrfeigen wuerde, wenn sie wuesste, was ich hier mit Flora mache – zumal der Zugang erst ab 6 Jahren erlaubt ist. Die anderen Besucher und auch die Wasserspeier staunen ueber Floras Mut.



Flora vor unserem groesstem Feind.


Heimzu regnet es und die Ecuadorianer bestaunen Floras schoene Plastetuetenregenmuetze.


Ein traditionelles Geback, Guaguas des Pan, ein mit Marmelade oder Kaese gefuelltes Weizenbroetchen in Kinderform, bunt verziert mit Zuckerfarbe.


Wir besuchen das Museum Intiñan (http://es.museointinan.com.ec/). Das bedeutet "Weg der Sonne".


Hier soll sich der Aequator befinden – hier kommen Nord- und Suedhalbkugel zusammen. Dank der Erdrotation wiegt Doreen an keiner anderen Stelle der Erde weniger. Durch die ausgeglichenen magnetischen Kraefte kann man hier ein Ei auf den Kopf eines Nagels stellen.



Mittels eines transportablen Abwaschbeckens kann man erkunden, dass das Wasser auf der noerdlichen Hemissphaere andersherum in den Abfluss strudelt als auf der Suedhalbkugel. Direkt auf dem Aequator fliesst das Wasser ohne Strudel ab. Das Experiment funktioniert. Nun gibt mein GPS allerdings den Aequator auf der 81m hinter dem Museeum liegenden Strasse E28 an. Mein GPS muss stimmen, da ich damit viele Geocaches geloest habe. Die Recherche ueber google.maps zeigt auch, dass Intiñan nicht genau auf dem Aequator liegt. Keine Ahnung wieso das mit dem Wasserbecken trotzdem funktioniert. Vielleicht kann man ja ueberall auf der Welt mit Geduld ein Ei auf einen Nagelkopf stellen?

4 Kommentare:

  1. Hab von Eurer Weltreise erst von Deinen Eltern erfahren. Ich wünsch Euch alles Gute und noch viele schöne aufregende Erlebnisse. Bleibt gesund und paßt auf Euch auf.
    Liebe Grüße
    Deine Cousine Jana aus Auerbach

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  2. Hallo Jana,

    vielen Dank fuer die Wuensche - wir sind schon traurig, weil es bald vorbei ist :-)

    Gruesse aus Ecador

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  3. Na sag mal!
    Was schreibst du denn da für einen Käse? Hast du in Dresden oder Treuen schon mal versucht, ein Ei mittels Magnetismus umfallen zu lassen? ;-)

    Das mit der Badewanne habe ich gleich ein paar mal probiert: Bei uns läuft´s von oben nach unten ab ...

    Tilo

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    1. Gut, sehr gut - dass heisst Altmittweide liegt noch auf der Erdkruste.

      Das mit dem Ei koennte auch zuhause klappen. Keine Ahnung - ich hab die Effekte, die man uns nannte gegoogelt und nichts Verwertbares gefunden. Alles Lug und Trug? Schick mal ein Nageleibild aus Sachsen haha

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