Niedergeschlagen
waren wir schon, aber es musste ja irgendwann weiter gehen. Der Bus bringt uns
ueber Nacht hinauf in die Hauptstadt von Ecuador, nach Quito. 2.800 m hoch, huebsch im Andengebirge versteckt, liegt die Stadt des ewigen Fruehlings.
Jahreszeiten gibt es so nah am Ecuador nicht mehr.
Zunaechst
kommen wir bei Sebastian und Daniela einem Deutsch/Ecuadorianischen Paerchen
unter. Die zwei haben fuer sich und ihre zwei Kinder ein riesiges Apartement im
Norden von Quito gemietet. Sebastian baut im Amazonasgebiet ein Wasserkraftwerk
waehrend seine Frau nebst Kindern Urlaub in der zweiten Heimat macht.
Interessant ist, dass Daniela nach ecuadorianischem Namensrecht ihren
Maedchennamen behalten muss. So lautet ihr ecuadorianischer Pass auf einen
anderen Namen als ihr deutscher.
Beim ersten Mittagessen gibt es etwas, dass fuer uns mittlerweile ein ausgesprochener
Leckerbissen geworden ist – Bratwurst.
Wir
besichtigen die schoene Altstadt von Quito. Das Foto zeigt den Altar der San-Franzisco-Kirche, gebaut im wunderschoenen
Kolonialstil aus dem 16. Jahrhundert.
Vor der Eroberung Suedamerikas stand hier ein Inkapalast, der, wie viele andere,
angeblich im Namen Gottes, geschliffen wurde.
Die
Basilika de Voto Nacional wurde Anfang des letzten Jahrhunderts im neugotischen
Stil fertiggestellt.
Ueber hundert Meter greifen zwei Tuerme in die Hoehe. Sie
schliessen ein riesiges rundes Bleiglasfenster mit vielleicht 10 Metern
Durchmesser in ihrer Mitte ein. Das Licht strahlt durch das bunte Glas und
formt so ein wunderschoenes hell leuchtendes Gemaelde.
Allein das
zentrale Schiff zieht sich 140 m lang mit nur schlanken 35 m Breite. Die 30 m
Luft bis zum Dach geben den bunten Bleiglasfenstern die Moeglichkeit, eine Halle
des Lichts zu bilden.
Zwischen
der Steinkuppel und dem darueber liegenden Metalldach fuehrt ein schmaler Pfad
hinueber zum einzelstehenden “Turm des Condors”. Ich kenne keine andere Kirche, die solch einen Einblick in ihre Architektur erlaubt.
Ueber
schwindelerregend hohe und steile Gitterleitern klettern Flora und ich hinauf
zum 115 m hohen Turm mit wunderschoener Aussicht auf Quito und die
Spielzeugautos unter uns. Doreen, die den Aufstieg meidet, weiss nichts von
der Hoehe, in die ich mich mit Flora begebe. Der Aufstieg ist keinesfalls was
fuer schwindelfreie und ich weiss, dass mich Doreen ohrfeigen wuerde, wenn sie
wuesste, was ich hier mit Flora mache – zumal der Zugang erst ab 6 Jahren
erlaubt ist. Die anderen Besucher und auch die Wasserspeier staunen ueber Floras
Mut.
Flora vor
unserem groesstem Feind.
Heimzu
regnet es und die Ecuadorianer bestaunen Floras schoene
Plastetuetenregenmuetze.
Ein
traditionelles Geback, Guaguas des Pan, ein mit Marmelade oder Kaese gefuelltes
Weizenbroetchen in Kinderform, bunt verziert mit Zuckerfarbe.
Wir
besuchen das Museum Intiñan (http://es.museointinan.com.ec/).
Das bedeutet "Weg der Sonne".
Hier soll sich der Aequator befinden – hier kommen
Nord- und Suedhalbkugel zusammen. Dank der Erdrotation wiegt Doreen an keiner anderen
Stelle der Erde weniger. Durch die ausgeglichenen magnetischen Kraefte kann man
hier ein Ei auf den Kopf eines Nagels stellen.
Mittels
eines transportablen Abwaschbeckens kann man erkunden, dass das Wasser auf der
noerdlichen Hemissphaere andersherum in den Abfluss strudelt als auf der
Suedhalbkugel. Direkt auf dem Aequator fliesst das Wasser ohne Strudel ab. Das
Experiment funktioniert. Nun gibt mein GPS allerdings den Aequator auf der 81m
hinter dem Museeum liegenden Strasse E28 an. Mein GPS muss stimmen, da ich
damit viele Geocaches geloest habe. Die Recherche ueber google.maps zeigt auch,
dass Intiñan nicht genau auf dem Aequator liegt. Keine Ahnung wieso das mit dem
Wasserbecken trotzdem funktioniert. Vielleicht kann man ja ueberall auf der
Welt mit Geduld ein Ei auf einen Nagelkopf stellen?
Hab von Eurer Weltreise erst von Deinen Eltern erfahren. Ich wünsch Euch alles Gute und noch viele schöne aufregende Erlebnisse. Bleibt gesund und paßt auf Euch auf.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Deine Cousine Jana aus Auerbach
Hallo Jana,
AntwortenLöschenvielen Dank fuer die Wuensche - wir sind schon traurig, weil es bald vorbei ist :-)
Gruesse aus Ecador
Na sag mal!
AntwortenLöschenWas schreibst du denn da für einen Käse? Hast du in Dresden oder Treuen schon mal versucht, ein Ei mittels Magnetismus umfallen zu lassen? ;-)
Das mit der Badewanne habe ich gleich ein paar mal probiert: Bei uns läuft´s von oben nach unten ab ...
Tilo
Gut, sehr gut - dass heisst Altmittweide liegt noch auf der Erdkruste.
LöschenDas mit dem Ei koennte auch zuhause klappen. Keine Ahnung - ich hab die Effekte, die man uns nannte gegoogelt und nichts Verwertbares gefunden. Alles Lug und Trug? Schick mal ein Nageleibild aus Sachsen haha