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Mittwoch, 30. April 2014

Moeraki Boulders und Urlaubsalltag imVAN

Wir schauen uns die versteinerten Bäume aus dem Jura in der Curio Bay an. Die hier lebenden, so seltenen Gelbaugenpinguine sehen wir leider nicht. Auf unserem Weg nach Osten besuchen wir drei Wasserfälle, deren Erwähnung nur der Vollständigkeit halber nach dem Doppelpunkt erfolgt: McLean Falls, Matai Falls und Purakaunui Falls


Ja, wir sind gesättigt von den Eindrücken. Es wird schwerer uns zu begeistern!

In Owaka scheint ein Vorgartenbesitzer eine Sammelleidenschaft für Teepötte zu habe, die hier in hundertfacher Ausführung hübsch arrangiert sind. Überhaupt ist uns die so englische Manier des Teetrinkens schon öfter über den Weg gelaufen. So schön und abwechslungsreich die Landschaft Neuseelands auch ist - das Alltagsleben wirkt bieder und ruft Bilder einer britischen Vorstadt hervor. Kein Wunder, dass es dem Empire gelungen ist, so viele junge Männer für die Weltkriege zu rekrutieren. Von Deutschland aus assoziiert man Neuseeland mit Abenteuer und Fernweh. Vor Ort sieht man, oder sagen wir lieber - sehe ich -  zwei Inseln mit einer ausgeprägten britischen Kultur voller Regeln.


Das Laden des Tablets dauert um die drei Tage. Dann haben wir genug Strom, um einen Film anzuschauen. Jedes Mal darf theoretisch jemand anderes den Film auswählen. Flora erinnert uns ungehindert dessen täglich daran, dass sie mit Aussuchen dran ist. Weisen wir sie dann zurecht, dass Mama oder Papa dran sind, versucht sie sofort denjenigen auf ihre Seite zu ziehen, indem sie Filme ihres Geschmackes über den Klee lobt. Eines Abend schauen wir uns einen Weltraumfantasiestreifen an - "Lost in Space". Der Film beginnt seicht als Familienstreifen, entwickelt sich aber zu einer leicht verquickten Zeitreiseerzählung mit tödlichen Monsterspinnen und anderen Ungeheuern. Flora ist erschrocken. Wir verbringen halbe Nächte damit, ihr Fragen über den Film zu beantworten, um den Schreck zu mildern. Wir haben noch "Dogma" auf dem Speicher und hoffen den Film mal ohne Flora anschauen zu können. Bislang ist es uns nicht gelungen. Wir stehen mit Flora früh auf und sie schläft mit uns abends ein. Da bleiben nicht nur Erwachsenenfilme auf der Strecke.

Südlich von Oamaru findet man am Strand mehrere große kugelrunde Felsen, die aussehen wie von Riesenkindern vergessene Murmeln - die Moeraki Boulders. Die steinernen Kugeln ragen bei Flut aus dem Meer während sie bei Ebbe trocken liegen. Deren Durchmesser erstrecken sich von einem halben bis zu über zwei Meter. Die Kugeln werden warscheinlich durch hohen Druck um einen Kern mittels eines Minerals tief unten im Sand gebildet. Im Laufe der Jahrtausende hebt sich der Meeresboden und die Wellen spülen die Murmeln frei. Interessant finde ich, dass die nahezu perfekt kugeligen Gebilde im Inneren eckig aufgebaut sind. Das kann man deutlich an den kaputten aufgebrochenden Exemplaren erkennen.





Während der Autofahrten sitzt Flora meist auf dem Bett und singt Lieder, spielt oder schaut zwischen uns beiden nach vorn raus und beobachtet die Straße. Sie hilft mir bei Ampelkreuzungen. Phasenweise fragt sie bei jedem Lied, das im Radio kommt, nach dessen Namen. Nun lasse ich mir meist einen Namen des Liedes einfallen. Flora ist damit in der Regel nicht einverstanden. Sie sagt dann "Nein. Das Lied heißt..." und dann kommen schöne Liednamen wie: "Blumenwald", "Polizei halt an" oder "Reiflied" (für Reif für die Insel von Peter Cornelius - unserem Urlaubssong).
Flora ist zwar mittels Bauchgurt auf dem Bett festgeschnallt, aber sie darf normalerweise nicht ohne Kindersitz fahren. Ebenfalls ist es verboten, wie sie, auf dem entgegen der Fahrtrichtung gedrehten Sitz zu fahren. Sehen wir Polizei, warnen wir Flora und sie versteckt sich unter der Decke. Einmal geraten wir in eine Polizeikontrolle. Ich unterhalte mich mit dem Beamten und Flora verhält sich mucksmäusschenstill unter der Decke.
Der tägliche abendliche Ablauf sieht vor, dass Doreen das Abendessen vorbereitet, wärend ich versuche, vom Fahren auszuspannen und Flora versucht, von uns Aufmerksamkeit zu bekommen. Eines Abends regnet es. Wir Großen sind abgespannt, während Flora frisch ist. Ich möchte schnell die Plane über das Auto spannen. Ich habe an jeder Ecke der Plane eine lange Schnur angebracht, an der ein Plastebeutel hängt. Die Beutel fülle ich mit Steinen auf. Die schweren Beutel werfe ich dann über nahegelegene Äste und spanne so die Plane. Flora will mitmachen. Ich scheuche sie weg, da ich schnell fertig werden will. Beim ersten Wurf reißt die Schnur - es regnet weiter. Der zweite Wurf geht zu tief. Ich werde nässer und nässer. Beim dritten Wurf fliegt der Beutel schön in Richtung Zweig. Kurz vor dem Zweig stoppt er abrupt und fällt zu Boden. Meine helfende Tochter hat die Schnur festgehalten. Ich scheuche sie weg und mache mich zum nächsten Wurf bereit. Da entdecke ich, wie Flora mit der Angel in den Sachen rumstöbert und sich der Haken sonstwo verhängt. Da reißt mir der Gedultsfaden und ich hebe an: "Fusselig, fusselig ist mein Mund - wie oft habe ich Dir gesagt..." Doreen bekommt sich kaum ein vor Lachen, da erfasst auch mich die Komik der Situation.
Nach dem Essen wäscht Doreen in der Regel ab. Ich putze mit Flora Zähne. Ich ärgere mich meistens über ihre schlampige Art, das zu tun. Ich versuche es mit gutem Zureden und mit Schimpfen. Ich locke mit Trickfilmen und drohe mit Rauswurf (kein gelbzahniger Affe im Auto). Eines Tages beschließe ich, ihr genau zu erklären, wie man sich die Zähne putzt. Auf dem Dreck unseres Autos male ich Gebisse und erkläre genau, wie man vorgeht. Mittels eines gefundenen Tierschädels zeige ich am Modell, wie was geputzt wird. Seitdem verkündet sie täglich ganz stolz, dass sie auch die Kauflächen mit geputzt hat. Viel hat sich jedoch nicht geändert. Zähneputzen heißt bei Flora hauptsächlich Zahnpasta ablutschen. Ich befürchte, dass sie hinter den anderen Kindern im Kindergarten weniger fingerfertig sein wird, wenn wir zurückkommen.
Nach wie vor waschen wir uns in den immer kälter werdenden Flüssen. Wir sind erstaunlich abgehärtet. Es mach uns nichts aus, hineinzusteigen und im kalten Wasser unterzutauchen. Flora wäscht sich ungern im kalten Fluss, aber wenn es einmal soweit ist, ist sie überraschenderweise mutig dabei.
Im Auto zieht sie sich aus und lebt nochmal richtig auf. Während wir draußen noch ein paar Dinge aufräumen, tobt sie wie wild und singt selbst erfundene Lieder. Ich habe zwei schöne Videos davon drehen können. Sind wir dann alle im Auto und liegen im kuscheligen Bett, erzählen wir Geschichten oder spielen Gesellschaftsspiele. Es ist jeden Abend eine sehr schöne Zeit dort im Auto zu reden und zu spielen. Da liegt man so im warmen Bett und ist sich so nahe. Manchmal kommt ein Auto auf den Campingplatz gefahren - dann spitzeln wir heimlich hinter den Vorhängen und beobachten die Leute draußen. Wir kaufen ab und an gebrauchte Kinderbücher bei der Heilsarmee und lesen sie Flora vor. Es ist immer ein Vergnügen Doreen zuzuhören, wie sie sich beim Übersetzen einen abstammelt (und umgedreht natürlich auch).
Während es leicht ist Flora, Buchstaben beizubringen, hat sie Probleme beim Zählen. Ich lege ihr drei Möhren hin und frage Flora, wieviele das sind. "Viele!" sagt sie dann. "Naja, aber Du kannst doch zählen. Versuchs mal." Flora fängt meist mit zwei an zu zählen. Dann frage ich: "Mit welcher Zahl fängt man an?" Dann fängt sie mit Eins an und zählt die zweite Möhre mit "Drei". Ich habe das schon hundertmal mit ihr durchgemacht. Ich habe so oft langsam vorgezählt - Flora fällt es entweder schwer oder sie veräppelt mich. Denn ein andermal zählt sie vollkommen korrekt - meist bei Doreen. Im Laufe der Wochen macht sie tendenziell weniger Fehler.
Ach, da fällt mir eine sehr schöne Sache ein. Flora singt allabendlich mit Doreen "Lalelu, nur der Mann im Mond schaut zu". Mir ist es nicht erlaubt, mitzusingen. Flora singt dabei so schön mit, dass es einem richtig im Herzen rührt. Ich habe es leider bislang nicht geschafft, diesen Gesang aufzunehmen.

Montag, 28. April 2014

Lustig bis Pathetisch

Nervös betrachten wir den Spritverbrauch während sich unser Japaner Windung um Windung eine stolze Gebirgskette hinaufkämpft - die Remarkables. Der Höhepunkt des Passes belohnt mit einer wunderschönen Aussicht auf Queenstown - umrahmt von den gewundenen Buchten des Wakatipu Sees. Wildwasserrafting, Bungeejumping und Canyoning, Drachen- oder Gleitschirmfliegen, Skifahren und Mountainbiken ja sogar Klettern fällt mit unserer kleinen Hauptperson aus. Wir nutzen die Stadt für ein anderes Hobby, das eher von Doreen in die Familie gebracht wurde - Wäschewaschen.

Wir fahren einen ganzen Tag durch eine unendlich große platte aber scheinbar fruchtbare Pfanne. Weit in der Ferne sieht man ringsum mächtige Gebirgszüge. Am Tagesende überwinden wir eine weitaus kleinere Gebirgskette und kommen in den Catlins an.

Frühmorgens zwinge ich Doreen zu einer lustigen Wattwanderung an der Toetoes Bucht. Ich will mit Flora ans offene Meer um etwas zu Angeln. Missmutig stapft sie hinter uns Abenteurern her. Während Flora und ich übers Watt abkürzen, macht Doreen brav am Ufer weiter, da es ihr zu matschig ist. Das Wasser wird kräftig vom Matauurafluss in die See gezogen. Die starke Strömung lockt Fische an, die nur auf der Stelle warten müssen bis ihnen das Fressen ins Maul gespült wird. Selbiges nutzt Doreen von weiter Ferne her, klagend über die rauhe See und Sandfliegen. Bei uns ist keine einzige Fliege. Flora spielt glücklich mit Steinen und Treibgut wärend ich angle. Als Doreen uns ereicht fangen sie an, auch uns zu stechen. Doreen möchte weiter und fischlos treten wir den Rückzug an. Binnen einer halben Minute sieht man kaum mehr die Hand vor den Augen. Unser Ziel ist komplett von Nebelschwaden verdeckt. Ich hätte nicht gedacht, dass das so erschreckend schnell geht.


Wir besuchen den Leuchtturm am Waipapa Point, der 1884 nach einem großen Schiffsunglück gebaut wurde. Das Wrack ist bei Ebbe gut sichtbar. Von hier aus musste man hilflos mit ansehen, wie 131 Mann in der rauhen See ertrunken sind.
Der Wind kann hier orkanartige Züge annehmen. Während die raue See ans Steilufer schlägt, wiegen sich lange goldfarbene Gräser an Land. Vereinzelt stehen Kanukabäume. Durch den Wind wachsen sie fast parallel zu Boden. Wie Tinte, die vom Tintenkleks her ins Blatt fließt, gibt es eine unglaubliche Verästelung kleinster Zweige, die dunkelgrüne harte Blätter tragen. Die Krone duckt sich derart über den Boden, dass der Freiraum bis zur Erde wie eine Höhle wirkt. Drinnen spürt man keinen Luftzug mehr. Das Dach ist so dicht, dass man den Himmel nicht mehr erkennt.

Mit Flora beobachte ich noch, wie ein Seelöwe ein paar Touristen vertreibt, die sich kein Zoomobjektiv leisten konnten.

Zwischen dem südlichsten Punkt Neuseelands und dem Feldweg, wo unser Auto steht, liegt eine riesige grüne Weidefläche. Die Wiese endet in der Ferne an der Steilküste zum Südpazifik. Die Sonne scheint warm auf uns herab und es weht ein milder Wind in der goldigen Atmosphäre. Flora rennt lachend in großen geschwungenen Bögen weit vor uns her. Ihr zusehend erinnere ich mich an eine Lesung von Herrmann Hesse, die mich genau dieses Gefühl hat spüren lassen, das ich hier empfinde 

Glück


Für die Beamten unter unseren Lesern hab ich mal den Link herausgesucht ( http://m.youtube.com/watch?v=7rLsb3w8ZaM ).
5140 km bis zum Äquator und 4803 km bis zum Südpol steht auf dem Wegweiser. Nun ziert ihn auch noch der Aufkleber mit unserem Reiselogo (Weltkarte mit Aufschrift Flora Doreen Sascha 2014).


Donnerstag, 24. April 2014

Rum Currie´ s Hut

Queenstown, State Highway 6/Rafters Road (http://www.localme.co.nz/gibbston/news/2012/10/18/rum-curries-hut--the-harveys-homestead)

Unsere schönste "Unterkunft" in Neuseeland bislang liegt am Kawarau River. Der hellblaue Fluss hat sich ein tiefes Flussbett im Gestein geschliffen und zeichnet sich durch seine sehr starke Strömung aus. 1800 lebte hier ein Ehepaar, welches einen grossen Obstgarten angelegt hat. Übrig sind noch uralte Obstbäume und ein altes Steinhäusschen. Momentan sind die Birnen und die Haselnüsse reif. Wir haben viel Zeit mit der Ernte verbracht. Ein neugieriger Vogel hält sich immer in der Nähe auf. Letztlich versucht er auf meinem Arm zu landen. Ich halte ihm einen Zweig hin und er fliegt tatsächlich drauf.



Wir treffen ein neuseeländisches Paar, das in einem als fahrbare Wohnung umgebauten Bus wohnt. Er arbeitet als Küchendetailler. Das heisst, er reinigt Küchen in luxiorösen Hotels nachdem die Angestellten die Küche gereinigt haben, nochmal ganz genau nach. Er zeigt uns, wie man Aale fängt. Wir klettern das Steilufer nach unten und der Mann befestigt zwei Angelhaken an einem 3m langen Stromkabel. Dann bringt er Käse am Haken an und legt den Köder 1,5 m vom Ufer weg ins Wasser. Anschliessend schüttet er die Reste einer Tunfischdose ins Wasser. 10 Minuten später kommen zwei fette Aale, suchend nach der Ursache des Tunfischgeruchs. Die Aale kommen unglaublich nah ans Ufer ran. Leider fressen sie nur den Köder um den Haken herum ab. Wir kippen nun jeden Abend die Reste unseres Tunfisches (den wir fast täglich essen - mmh lecker) in den Fluss und beobachten die Aale. Da keimt in mir eine Idee. Die könnte man doch mit einem Speer aufspicken, das gäbe ein leckeres Mahl. Ich baue einen schönen Speer, der den Aal nicht nur aufspicken, sondern mittels eines Schnappmechanismus auch noch von zwei Seiten festklemmen könnte. Nicht ganz freiwillig hilft mir Doreen beim Spannen der Schnapper. Wir kippen das Tunfischöl in den Fluss und warten gespannt auf die Ankuft der Fische. Dann kommt einer angeschwommen - nah am Ufer genug ist er - ich richte mich auf und stosse den Speer kräftig ins Wasser. Ich fühle mich wie ein Urmensch dabei. Splatsch - stolpere ich mit beiden Turnschuhen rein. Am Speer sind nur "Aalgen", also gibt es mal wieder Nudeln mit Tunfisch.

Abends liegen wir im Bett und Doreen schaut durch unser grosses Dachfenster den bezaubernden Sternenhimmel an. Dann schreit sie weil eine Maus drübergelaufen wäre. Ich kann mir nicht vorstellen dass eine Maus da raufkommt. Naja. Während Doreen Szenarien entwirft was die so im Van anrichten könnte, kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Maus in Anwesenheit von drei Menschen ins Auto kommt. Nachts wache ich auf - etwas raschelt am Fußende. Doreen ist schon wach und fragt, ob ich das auch höre. In dem Moment hört das Rascheln auf und zwischen mir und dem Fenster drippelt der Schatten einer Maus vorbei. Nun schlafen wir ja zu dritt nebeneinader im Auto, da erübrigt sich eine genauere Erklärung wieviel Platz zwischen mir und dem Fenster ist. Was bedeutet eine Maus jetzt im Auto? Alle Vorräte drin, Bettzeug, Kabel. Vergiften fällt aus -am Ende verwest die irgendwo, wo wir nicht rankommen. Mausefalle in einem Auto, das bis unters Dach voll Nahrung ist? Man müsste einen sehr guten Köder haben. Letztlich versuchen wir einzuschlafen, mit dem Plan am nächsten Tag eine Falle zu kaufen. Die Maus ist nie wieder aufgetaucht - sie hat wahrscheinlich zugehört.

Flora geniesst die Zeit am Fluss während ich anel. Sie spielt mit den Steinen und serviert Wasser in ihrem Teeservice an imaginäre Freunde. Manchmal zieht sie sich aus und legt sich auf einen sehr grossen Stein in die Sonne.

Dienstag, 15. April 2014

Die Welt der Illusionen


Ein Museeum der besonderen Art ist das Puzzling World in Wanaka. (http://www.puzzlingworld.co.nz/)
Bei der Toilette faengt der Spass schon an. Hier ist eine alte roemische Toilette mit lebensgrossen Menschen so aufgezeichnet, dass man kaum den Unterschied zwischen gemalten und echten Mensch unterscheiden kann. Das Plumpsklo bestand aus langen Sitzbaenken mit mehrehren Loechern ohne Trennwaende. So konnte man sich im alten Rom entspannt mit dem Nachbarn oder Gegenueber unterhalten. Auf dem Bild sind ein paar defaekierende Roemer gezeichnet. Das Brett verlaengert sich nach der Zeichnung in ein reales Brett mit Loechern. Man muss noch dazusagen, dass das Bild auf allen Waenden incl. Boden und Decke raeumlich perfekt gemalt ist. Hier kann man schoene Fotos machen, z. B. wie Flora mit den Roemern kackt.



Es gibt hier einen Raum der 15Grad geneigt ist ohne, dass man das optische erkennen kann. Die Inneneinrichtung ist so veraendert dass alles normal aussieht, nur fuehlt man sich hier drin wie stark betrunken. Interessant ist, dass das Gefuehl betrunken zu sein nicht aufhoert, man kann sich nicht auf den Trick einstellen. Ich wusste nicht dass wir uns so stark vom Sehen beeinflussen lassen. Hier gibt es nur einen in meiner Blutlinie den ich kenne, der keine Probleme haette. Auf dem Billardtisch rollen die Kugeln von allein weg. Wasser fliesst scheinbar nach schraeg oben. Wir stehen schief im Raum.



Flora scheint sich auf dem Foto nach hinten zu neigen. Tatsaechlich steht sie gerade im Raum. Fantastisch, nicht?


In einem anderen Raum gibt es zwei Tueren, die ca 10 m voneinander getrennt sind. Eine ist sehr klein, die andere sehr gross. Der Raum scheint ueberall gleich hoch zu sein. Der Effekt wird durch einen quadratisch gekachelten Teppich verstaerkt. Tatsaechlich ist der Raum nicht ueberall gleich hoch und die Kacheln sind keineswegs quadratisch. Waerend Flora in einer Tuer wartet stehe ich in der anderen. Es scheint, dass Flora gleich gross ist wie ich.




Hier zur Verdeutlichung mal andersherum gemacht. Ich wirke neben ihr wie ein Riese und man sieht die tatsaechliche Hoehe des Raumes, da ich mich hier fast buecken muss.


Ein Raum ist an jeder Wand mit grossen Gesichtern gekachelt, die einen immer direkt anschauen, egal wo man sich im Raum aufhaelt. Die drehen sich foermlich nach einem um. Die Gesichter wirken plastisch nach aussen gewoelbt sind aber tatsaechlich konkav - ein gespenstischer Effekt.


Auf dem Boden einer anderen Toilette ist ein Abgrund gemalt, der auf dem Foto besser wirkt als in der Realitaet.



Donnerstag, 10. April 2014

im Goldrausch

Weiter geht es an der Westkueste ins kleine Staedtchen Ross. Der Ort liegt auf einem der vielen Seifengoldfeldern des Landes. Kleine duenne im Gestein eingelagerte Goldblaettchen werden hier durch einen Fluss ausgeschwemmt und warten nur darauf, gefunden zu werden. 1865 begann hier der Goldrausch, der 1909 in den Fund des "Honourable Roddy" muendete, einen 3.1 kg schweren Goldklumpen. Noch heute gibt es in Neuseeland viele Menschen, die dem Goldrausch erlegen sind. Man findet normalerweise gerade genug, um davon zu leben. Reich wird man nicht.
Wir sparen uns das Geld fuer den Verleih einer Goldwaescherpfanne, da wir ja eine Frisbeescheibe unser Eigen nennen.

Bereits nach einer halben Stunde Goldwaesche haben wir ein paar Goldblaettchen finden koennen. Flora uebrigens das Erste durch einfaches Herumwuehlen mit der Hand.

Bei einem kleinen Spaziergang in der Gegend entdecken wir alte Goldgraeberhaeuser und Reste alter Wasserleitungen, die umfangreich in der Gegend errichtet wurden, um das Land abzuschlaemmen. Ausserdem gibt es einen alten Friedhof, der versteckt im Wald auf einem Huegel mit Blick auf das Meer errichtet wurde. Hier kommt das Feeling von verlassenen Wildweststaedten auf.

Flora moechte auch so ein Goldarbeiterhaeusschen. Wir fragen sie was sie zum Leben braucht in so einem Haeussel? ein Feuer, ein Bett, Suessigkeiten und Schokolade!

Wie gewuenscht hier ein topaktuelles Foto von Flora.


Dienstag, 8. April 2014

Cobb River


Dank de App WikiTravelNZL reisen wir von kostenlosen zu kostenlosen Campingplatz. Meist nutzen wir dabei Campingplätze des "Erhaltunsministeriums" (DOC). Die sind in der einfachsten Ausstattung lediglich mit einem Plumpsklo versehen. Manchmal gibt es Feuerstellen und Sitzmöglichkeiten oder Unterstellmöglichkeiten. Viele der DOC-Plätze sind tief im Landesinneren, was hier Niemandsland heisst, da die Insel hauptsächlich an den Küsten bevölkert ist. Es soll auf Neuseeland noch viel Land geben, das noch nie ein Mensch betreten hat. Ein echt abgelegener Platz liegt am CobbRiver. Wir kämpfen uns durch 35 km Feldweg und folgen dem mäandernden CobbRiver bis wir an eine schöne hügelige Stelle kommen. Das Tahl ist umrundet von hohen Bergen und wird vom glasklaren CobbRiver dominiert. Soweit das Auge reicht nur Natur. Fehlt nur noch dass hier ein einsamer Cowboy herumgallopiert. Es gibt nur noch ein Pärchen auf dem Platz, das 300m von uns weg sein Zelt aufgeschlagen hat. Auf den Hügeln wächst langes goldenes Gras. Im Fluss gibt es Forellen und Aale. Schlichtweg ein Paradiesischer Ort. Wir machen Feuer und geniessen den Sonnenuntergang und einen tollen Sternenhimmel. Hier wollen wir länger bleiben. Am nächsten Morgen schwärmen hunderte von Hummeln und Sandfliegen um uns herum. Doreen mag die pummeligen Hummeln bis sie von zwei gestochen wird. Wir flüchten. Leider...


Wir besuchen die Pupu-Quellen. Ein wunderschöner Ort. Inmitten eines kleinen Flüsschens gibt es in der Tiefe kleine Krater aus denen das klarste Wasser der Welt sprudelt. Es ist so rein wie destillisiertes Wasser. Das Wasser ist wunderbar klar und leuchtet in den schönsten Blautönen. Hier kommt Wasser raus, das sich bis zu 10 Jahren durchs Gestein gepresst hat. Die errechnete Klarsicht reicht 83 m tief. Über 11 m³ drückt es in der Sekunde hoch. Man hat das Gefühl an einer göttlichen Quelle zu stehen. Schaut mal auf die Fotos...
Den Abel Tasman Nationalpark spazieren wir kurz an bevor wir einen 120 m breiten Schlund über den GeorgeFluss im Tandemflug zu Dritt rübersausseen. Der Fluss ist klar, tief und voller Stromschnellen. Wir setzen uns in einen Sitz, der an einem Stahlseil hängt (Flora fährt bei Mama mit ) und rollen geschwind zum anderen Ufer. Flora hat keine Angst als wir über den Abgrund schweben. Hier gibt es eine Verwerfung vom 1929er Erdbeben. Die Erde hat beschlossen an einer Linie entlang 4,5m höher zu sein als zuvor.  7,8 gab es damals auf der Richterskala.  

Punakaiki. Am Ufer der Tasmanischen See gibt es Felsen, die wie übereinandergeschlichtete Eierkuchen aussehen, die Pancake Rocks. Das Meer  rollt donnernd gegend die Felsen und die Gischt spritzt laut krachend meterhoch. Durch grosse Steintunnel die das Felsgebäude untergraben schiesst das Wasser in tiefe Krater und schlägt dort wummernd an die glatten Steinwände der Meereshöhle. Da sollte auch ein guter Schwimmer nicht reinfallen.
Nördlich der Pancakerocks geben wir jemand Starthilfe. Der Bauer bietet uns an auf seinem Land am Ufer der tasmanische See zu schlafen. Er weisst uns einen Platz gleich an Ort und Stelle zu oder einen viel besseren in 7 km Entfernung. Ein weiteres Beispiel für das Besitztum grosser Landmengen im schwach bevölkerten Neuseeland. Wir schlafen einsam am wunderschönen Ufer gleich neben der tosenden See. Es höhrt sich fast genau wie in der Nähe einer stark befahrenen Autobahn an. Nur manchmal schiebt das Meer tausende Steine die Dünung hoch die laut rasselnd wiederhinuntersaussen. Dieses Geräusch muss ich unbedingt mal als Audio hier zur Verfügung stellen. (Leider finde ich momentan den MP3 nicht in unserem vollgepacktem Mobile).



Hier ein Foto von unserem Abstecher zu den Gletschern. Direkt davor sieht man auf Fotos wie stark die Gletscher in den letzten Jahren geschrumpft sind. 19 km sind es bei einem seit 1960.