Wir geben uns die laengste Hostelsuche unserer Reise. Verdammt anstrengend mit dem ganzen Gepaeck drei Stunden umherzuwandern um ein geeignetes Domizil zu finden. Flora kann schliesslich nicht mehr und ich setze sie oben auf meinen Rucksack. So laufen wir zweistoeckig durch die Stadt und die Menschen lachen sich kaputt weil es sich Flora gemuetlich gemacht hat. Auf meiner Schulter sitzend leht sie sich gemuetlich an das obere Ende des grossen Rucksackes und geniesst die Aussicht.
Zuerst besuchen wir den Parque Botero. Hier sind viele der Skulpturen des Beruehmten Kuenstlers Fernando Botero ausgestellt. Die Figuren zeichnen Mensch und Tier in ueberzeichneten Proportionen.
Seine Menschen und Tiere sind sehr dick. Die bis zu vielleicht drei Meter hohen Plastiken aus Kupfer sehen direkt niedlich aus. Es gibt einen roemischen Kaempfer, eine schick gekleidete Frau, Europa auf ihrem Entfuehrer, einen Hund, eine Katze und vieles mehr. Flora gefallen die niedlichen Figuren und sie laesst sich gern davor fotografieren.
Der Parque Exlora entpuppt sich als das beste Museeum das ich bisher gesehen habe - und als Museeumsfan hab ich verdammt viele gesehen.
Nach dem 3D-Kino ging es in ein riesiges Aquarium mit total interessanten bunten Fischen, Korallen und Unterwasserlandschaften. Es gibt ein Aquarium mit Quallen. In einem anderen ist die typische Flusslandschaft im Amazonasbecken nachgebildet. Dort gibt es den Pirarucu einen Fisch, der bis zu 4,5 Meter lang wird.
vor dem Modell eines der grossten Pirarucu |
Nach den Reptilien und Schlangen ging es in die Sonderausstellung "Film". Ein Raum stellte die Schaltzentrale Tschernobils dar. Der Raum ist schalldicht von einem anderem Raum getrennt. Beide Raeume sind mittels eines Fensters verbunden. Waerend ich im Tschernobilzentrum mit vielen Schaltern, Knoepfen und Laempchen war - bekam Doreen im anderen Raum per PC Anweisungen was ich zu tun haette um eine Katastrophe zu verhindern. Wir konnten nur optisch kommunizieren. So dirigierte sie mich zu den richtigen Schaltern und Hebeln waerend die Alarmsirene bei mir immer lauter schrillte. Schliesslich haben wir es geschafft :-)
Dort gab es eine grosse Nische auf die in Comicform eine Landschaft mit Menschen und Tieren projeziert wurde. Ausserdem gab es drei Wuerfel mit verschiedenen Aufdrucken. Zum Beispiel ein Vulkan, der Mond, die Sonne, Regen, Aliens oder Sturm. Hat man den Wuerfel zum Beispiel mit dem Mond nach oben irgendwo auf die Szene gelegt so wurde es Nacht. Beim Vulkan gab es entsprechende Ausbrueche. Flora hat lange Gott gespielt.
Vor einer grossen Bildflaeche wurde projeziert was man in Echtzeit macht und was man in der Vergangenheit gemacht hat. Geht man zum Beispiel von einem Punkt zum anderen so sieht man auf dem Bildschirm viele Bilder von sich selber auf dem Weg von A nach B. Macht man Hampelmann auf der Stelle so wirkt man wie eine buddhistische Gottheit mit vielen Armen. Wir haben wirklich lange damit gespielt.
Es gab eine tolle Donosaurierausstellung mit super Erklaerung fuer Flora wie das mit den Fossilienfunden funktioniert. Die realistisch grossen Figuren waren teils mittels Motoren animiert.
In einem anderen Saal ging es um das Nervensystem. Ein interessantes Experiment: Man legt beide Haende parallel flach auf den Tisch. Zwischen den Haenden steht ein Spiegel. Man schaut so auf den Spiegel dass man nur eine Hand sieht. Von der anderen Seite streichelt eine andere Person beide Haende gleichzeitig mit einem Pinsel. Streichelt man dann nur die Hand die vom Spiegel verdeckt wird, denkt man dass man von einem Geist beruehrt wird - total komisch.
Im Physiksaal geht man durch einen stockdunklen Raum - bewaffnet mit einem Pipssensor, der bei Annaeherung an Waende immer lauter pipst. So navigiert man wie eine Fledermaus quasi per Ultraschall durch das Labyrinth.
Flora auf der Waermekamera |
Nur um ein paar Dinge zu nennen. Das Museeum war fast zu 100 Prozent interaktiv (man konnte was mache um den Gegenstand der Erklaerung zu verstehen). Wir waren den ganzen Tag im Museeum und haben es gerade so geschafft - absolutes Highlight.
Im Planetarium schauen wir uns einen wirklich atemberaubenden Film ueber den Mond an. Man fuehlt sich absolut wie Neil Armstrong - ich unterdruecke ernsthaft die Traenen beim Anblick der Erde vom Mond aus - die Vorstellung scheint absolut realistisch. Doreen geht es genauso.
Info:
Palm Tree Hostel: www.palmtreemedellin.com 66.000 Pesos DZ mit Kueche saufreundlich, nahe Metro, WiFi, incl. Fruehstueck
Ticket Metro 1.900 Pesos
Fahrt von Salento nach Armenia 3.800 Pesos pro Person
Fahrt von Armenia nach Medellin 37.000 Pesos im Bus (gab es auch guenstiger fuer 33.000 Pesos pro Person aber mit kleinem Fahrzeug), Fahrtdauer 5 Stunden
Parque Exlora Eintritt Erwachsener 20.000 Pesos Kinder bis 1,10 m frei - unbedingt einen ganzen Tag einplanen - frueh kommen um alles zu schaffen
Planetario 12.000 Erwachsene, 10.000 Kinder