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Samstag, 6. Dezember 2014

Ach Du dickes Ei

Guatapé - immer noch im ehemaligen Einzugsgebiet Pablo Escobars - ist eine kleine Stadt inmitten grüner Hügel  und Seen. An den Sockeln der kleinen bunten Häusschen findet man schöne Reliefs von bäuerlichen Szenen oder Handwerkern bei der Arbeit. Die haben früher die Bauernhäuser vor Abrieb durch die durchziehenden Kühe und Schafe geschützt. Heute ist es Pflicht, solche Verzierungen anzubringen, um das Dorf  touristisch interessant zu erhalten.


Guatapé wird von einem 200m hohen Monolith dominiert, der weithin sichtbar wie ein Riesenei recht fehl am Platze wirkt.


Mittels Drahtesel geht es zum dicken Stein. Flora thront bei mir auf der Stange und geniesst laut singend den frischen Fahrtwind.
Die 649 Stufen hinauf läuft Flora ganz allein und wir sind richtig stolz. So lässt sich die Aussicht geniessen.


Alles ist weihnachtlich geschmückt. Es wirkt schon komisch,in der Hitze die Tannenbäume schwehlen zu sehen. Ein aufgeblasener Schneemann glänzt neben einer Palme in der Sonne. Kaum zu glauben, dass zu Hause bereits Winter ist.


Als wir an ein paar Hühnern vorbeikommen, sagt Flora: "Ich mag Hühner und Gaense. Zum Essen."

Doreen ist allein unterwegs, um einzukaufen. Da wird sie von einem dicken schwarzen Hund angegangen. Ein Anwohner warnt sie: "Achtung, der beisst." Seine Frau wirft auf eine Entfernung von 10 m einen Stein auf den Hund der 1,5 m neben ihr einschlägt. Der verzieht sich und Doreen ist froh, weder gebissen noch vom Stein getroffen worden zu sein.


Eigentlich wollten wir nur zwei Nächte bleiben, um mehr von Kolumbien zu sehen. Aber das Hostel ist leer - wir haben eine ganze Etage für uns und die Besitzer sind ausgesprochen freundlich. Also entschliessen wir uns, hier auszuruhen und nur noch Bogota zu besuchen.


Abends beim Fernsehen kommt immer die Hausfledermaus raus. Alle ducken sich ängstlich, wenn sie scheinbar todesmutig umherschwirrt - aus Angst vor Kollisionen. Es ist wirklich lustig, wenn sie da ist. Camilo, der Hostelchef, kommt dann immer rauf und versucht, den Winzling zu fangen - aber da spielt natürlich auch eine Menge Angst mit.


Meinen Geburtstag feiern wir an einem wunderbaren Ort am See. Hier gibt es nur Wiese, den See und Pferde, die am Ufer rumplatschen. Während Flora die Natur erkundet, versuche ich mich wieder im Angeln.



Der Vater des Hostelbesitzers lädt uns anlässlich meines Geburtstages zum Mittagessen ein. Es gibt ein typisch kolumbianisches Gericht - Kuddeln. Auch hat man einen kleinen Geburtstagskuchen mit Kerze und Luftballon. Im wunderschoenen Haus steht schon ein geschmückter Weihnachtsbaum - gleich neben der Hängematte. Auch dieses Haus ist luftig offen gebaut. Das Wohnzimmer geht fliessend in den Garten über. Es ist wahrscheinlich das schoenste Haus, das wir im Laufe unserer Reise gesehen haben.




Zum ersten Advent goennen wir uns einen selbstgemachten Brunch.


Hier hilft Flora mit, das Hostel zu putzen.


waehrend Doreen oben auf dem Dach die Waesche waescht.


Der Vater hat einen alten Käfer von 1952. Ich muss ihn mir unbedingt ansehen und an unserem letzten Tag kommt er extra mit seinem deutschen Auto vorbei, um zu zeigen, dass er noch läuft.
Flora spielt den ganzen Tag voller Hingabe mit dem Hostelhuuend, einem dreimonatigen Spanielwelpen. Beide rennen und tollen dermassen, dass sie gleichermassen erledigt abends wunderbar einschlafen und frueh voller Vorfreude warten, dass der andere endlich aufsteht.
mit Camilo und Lula

Infos:
Hostel Rock a Town 30.000 DZ mit shared Bathroom Radausleih 4.000 Pesos /Tag, extrem freundlichens Ambiente, www.rockatownhostel.com info@rockatownhostel.com (4)8610037  oder 3167786113 (gleich neben der Armeebasis).

Eintritt Penol 10.000 Erw.

Fahrt Guatape nach Marinilla 7.000 Pesos (1h), dort umsteigen in Bus ochenta rapido nach Bogota 55.000 Pesos (8h) (beste Linie soll espreso Boliviariano sein - kostet 60.000 Pesos)


2 Kommentare:

  1. Eine schöne Natur. Ihr müsst auch unbedingt einmal Lana Südtirol besuchen. Ich habe noch nie etwas schöneres gesehen. mfg

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  2. So weit muss man da gar nicht runter, denk ich. Wir haben im Urlaub Sölden besucht, es war auch sehr schön dort.

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