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Dienstag, 27. Mai 2014

DieWasserfaelle von Iguazu (Argentinien) und Drei-Laender-Reise in fuenf Stunden

Von Buenos Aires aus geht es nach Iguazu - eine 20 stuendige Busfahrt.

Da Sascha dieWasserfaelle 2006 bereits zweimal gesehen hatte, entschieden wir (auch angesichts des stolzen Eintrittspreises von 170 Peso zuzueglich Bustransfer 80 Peso), dass Flora und ich mal wieder einen Maedelsausflug machen und uns das Naturschauspiel alleine anschauen sollten. Nach einer sehr regnerischen Nacht und weiteren Regentropfen am Morgen hatte ich schon gar keine so rechte Lust mehr dazu. Mein Bedarf an Regen ist nach der langen Regenperiode in Christchurch fuer dieses Jahr naemlich deutlich gedeckt. Nach einiger Ueberredungskunst von Sascha packte ich jedoch Flora und mich in unsere Regensachen, liess uns von Sascha noch zum Busterminal bringen und los ging die 20-minuetige Fahrt. Die Wasserfaelle sind in einem wunderbar grosszuegigen Nationalpark. Als erstes stiegen wir in die "Parkeisenbahn" und fuhren bis zum vermutlich beliebtesten Aussichtspunkt, dem Garganta del Diablo. Nach einer kuerzeren Wanderung ueber einen als Bruecke ueber einen tosenden Fluss angelegten Weg bot sich uns ein atemberaubender Anblick! Gigantische Wassermassen stuerzen ueber mehrere Faelle in die Tiefe. Das Brausen und Donnern kann man schwer beschreiben. Wenn man dort steht, kommt das einem irgendwie voellig surreal vor. Die Faelle sind zum Greifen nah und irgendwie scheinen sie doch nicht zu dieser Welt zu gehoeren. Laut Reisefuehrer ist aufgrund der derzeitigen Regenzeit die beste Zeit, um die Wasserfaelle zu besuchen. Scheinbar kommen aber dennoch wenige Touristen im Moment hier her. Es ist relativ kalt und, naja, eben regnerisch. Nach der Rueckfahrt mit der Bahn schauten wir uns noch mehrere weitere Wasserfaelle an. Und mit jedem Mal war ich mehr beeindruckt von der Schoenheit dieser Natur und von der Gewalt, die von den Wassermassen ausgeht. Flora war uebrigens nicht so begeistert wie ich. Sie musste die Regenkleidung anderer Kinder bewundern oder staendig nachfragen, wann wir denn endlich im "Museum", dem Visitor-Centre sind. Ausserdem hatte sie Stress, dass die Affen ihre Kekse im Rucksack entdecken koennten. Ein eindeutiges Warnschild zeigte mittels Foto an, welch Verletzungen einem drohen, wenn man sein Essen versucht zu verteidigen... Sehr unschoen, kann ich da nur sagen. Wir sahen uebrigens auch den Aussichtspunkt auf der brasilianischen Seite, den wir morgen besuchen werden. Sascha kommt dann mit. Das hat mehrere Gruende. Er will natuerlich die Faelle auch gerne mal in der Regenzeit sehen. Ausserdem weiss ich nicht so genau, ob man mich alleine mit Flora aus-/einreisen laesst. Schliesslich hat unser Kind nicht meinen Nachnamen und ich weiss nicht, wie genau man das hier bei der Kontrolle nimmt. Und dann versuchen wir, unser "Geldproblem" durch brasilianische Real ein wenig zu mindern.

Und falls euch interessiert, was Sascha mit seiner Freizeit heute angestellt hat, dann bitte weiterlesen:-)

Ich bin mit dem Bus nach Paraguay gefahren. Die Grenzstadt Ciudad del Este ist eine grosse haessliche Stadt voller Geschaefte mit aggresiv werbenden Haendlern. Dort gelang es mir 200 US Dollar Geld abzuheben. Mehr Tageslimit hat man nicht. Dann hab ich noch in zig Wechselstuben vergeblich versucht unsere Neuseelaendischen Dollar zu tauschen. Dann bin ich nach Brasilien gefahren. Ich hab den Busfahrer gebeten an der Grenze anzuhalten um einen Einreisestempel zu erhalten. Das vergessen die hier gerne und dann hat man bei der Ausreise den Salat. Als ich den Stempel hatte war der Arsch weitergefahren. Nun befand ich mich allein an der Grenze zwischen Paraguay und Brasilien. Ich bin dann nach Brasilien gelaufen und hab mich in dem portugisischsprachigem Land mit meinem Spanisch durchkaempfen muessen. Geld haben die Automaten nicht rausgerueckt, also hatte ich auch keine Reais (brasilianische Waehrung). Schliesslich konnte mir ein Penner mit Haenden und Fuessen erklaeren wo der Bus nach Argentinien abfaehrt. Endlich im Bus ging es wieder mit dem Ausreisestempel los. Den hab ich mir geholt und der Bus war wieder weg. Diesmal konnte ich aber wieder mit Spanisch punkten und hab den naechsten Bus zur argentinischen Einreise geschnappt. Platt, mit 200 "harten" Dollar in der Tasche kam ich schliesslich im Hotel an.

Einen Tag spaeter haben wir die Wasserfaelle von brasilianischer Seite aus besucht. Kurz ein paar Fakten. Ueber eine Laenge von 2,7 km verteilen sich insgesamt ueber 300 Wasserfaelle. Dabei faellt das Wasser ueber zwei eng aneinanderliegende Plateaus mit Hoehen von 80 und 60 Meter. 7000 Kubikmeter gehen in der Sekunde durch. Angenommen unsere Talsperren waehren leer. Poehl wuerde innerhalb von 2,5 Stunden voll sein, Eibenstock in 3 Stunden und Malter innerhalb einer halben Stunde. Der groesste Wasserfall ist hufeisenfoermig 700m lang und 150m breit. Man kann ueber der Mitte des Falles dank eines Besucherplateaus stehen und in den reissenden Abwaertssturm schauen.



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