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Mittwoch, 5. März 2014

Oparu Roadhouse.com

Flora muss jeder Menschenseele mit der wir länger als 3 Minuten reden ihre selbst geschorene Wolle zeigen. Sie ist sehr stolz darauf. Sie ist jetzt auch kein Cowboy mehr sondern ein Schafscherer. Doreen hat ihre Funktion als Hund behalten (Rantanplan - von der Tickfilmserie Lucky Luke). Ich wurde vom Jolly Jumper (Pferdename aus Lucky Luke) zum Schaf degradiert.

Die Landschaft ist wunderschön. Es ist hügelig, wie die Wellen des Meeres. Mal sieht man nur Wälder, dann wieder Wiesen so weit das Auge reicht oder Felsen wie zuhause in der sächsichen Schweiz und dann taucht plötzlich das azurblaue Meer auf. Wir essen an einem wunderschön gelegenen Aussichtspunkt unser Abendessen inmitten der schönen Hügel - weit vor uns die tasmanische See. Neuseeland hat uns - erst wollten wir verkürzen - jetzt sind wir verzaubert.



Weiter geht es Richtung Hot Water Beach. Vor Kawhia gibt es eine Tankstelle. Auf dem Gelände könne man angeblich kostenlos campen. Das kam mir spanisch vor und ich hab erst mal dort angerufen. Ja, kein Problem - kommt her. Die Tankstelle liegt mitten im Niemandsland. Ganz freundliche Leute hier. Toilette darf man nutzen-Dusche eigentlich auch, aber derzeit ist leider der Wassertank leer. Der Witz ist aber, dass man nach Sonnenuntergang auch noch gebratenes Hähnchen bekommen hat - einfach so. Wir sind begeistert und gleich zwei Nächte geblieben. Natürlich konnte man sich für lau auch eine Schaufel ausleihen mit der es zum Strand ging. Gleich hinter den schweineheißen Sanddünen breitet sich endloser fast menschenleerer schwarzsandiger Strand aus. Hier kann man sich ein Loch buddeln und sitzt inmitten eines heißen Pools. Das heiße Wasser riecht nach Schwefel und dampft aus den Tiefen des Sandes zu uns herauf. Vor uns die donnernden Wellen der kalten tasmanischen See. Rückzu nehm ich Flora auf die Schultern. Um schneller die Düne raufzukommen gebe ich meine Sandalen Doreen und renne los - aber es wird heisser und heisser an den Sohlen. Ich muss zu Doreen zurückrennen und schrei schon vom Weiten - LEG DIE SCHUHE HIN SCHNELL!!!  Die Düne runterwärts ist auch schön heiß. Ständig schaufelt man heißen Sand in seine Sandalen. Doreen versucht sich diesmal im Rennen - allerdings mit Sandalen. Nach ein paar Metern springt auch sie heißbesohlt durch die Lüfte, da man durch den Sprint noch schneller heißen Sand nachgetankt hat als beim normalen Laufen. Am besten man läuft wie ein Storch und hält die Füsse immer kurz oben um den geschaufelten Sand abzukühlen.





Waitomo - Blackwaterrafting  (Ja, Pierre - ich habs gemacht.)
Ich mach eine Raftingtour durch eine riesige Kalksteinhöhle. Hier gibt es auch die Glühwürmchen. Zuerst denke ich wow - hunderte von Würmchen. Dann kommen wir aber durch einen ca. 100 m langen Gang, der geschätzt 10 m hoch und bis zu drei Meter breit ist. Hier gibt es tausende Glühwürmchen an der Decke. Man braucht kein Licht - die leuchten die Höhle spärlich aus. Es sieht aus wie die Milchstrasse - ein wahres Wunderland. Wir kriechen durch einen niedrigen wasserdurchfluteten 45m langen Gang. Teilweise muss man robben. Am Ende steht man in einer ca. 15 m hohen Röhre die vielleicht drei Meter Durchmesser hat. Von oben fällt ein Wasserfall auf uns herab. Draußen laufen wir einen Fluss entlang, der in einem tief eingeschnittenen Tal liegt. An einer Stelle wölbt sich ein riesiges Steindach in 20 m Höhe von einer Seite zur anderen. Das Dach ist bestimmt 30 m lang. Naturschauspiele gibt es hier dicht auf dicht.








Piropiro.
Inmitten eines riesigen Waldgebietes campen wir auf einer großen Freifläche. Hier gab es bis 1945 eine Waldarbeitersiedlung, die komplett gerodet wurde. Der Holzabbau hier wurde durch eine Eisenbahn unterstützt, die es jetzt nicht mehr gibt. Das gesamte Areal ist zum Mountainbiking (Timber Trail) freigegeben. Auf dem verlassenen Platz gibt es insgesamt vier halboffene Hütten die mit jeweils einem Ofen ausgestattet sind. Gleich um die Ecke gibt es ein kleines Flüsschen, das uns mit Wasser versorgt. Wir machen einen langen Spaziergang zu einer 150 m langen Hängebrücke, die eine 50 m hohe Schlucht überbrückt. Wir begegnen keiner Menschenseele. Die Brücke schwankt tüchtig beim Drüberlaufen, man fühlt sich wie Indiana Jones. Rückzu sammeln wir Brombeeren. Mangels eines mitgebrachten Gefäßes flechten wir eins. Wir pflücken ein paar Äpfel und kochen sie zusammen mit den Beeren auf dem Outdoorofen zu einem leckeren Brei. Abends fallen Gewehrschüsse. Kurz daruf kommt ein Kiwi (Einwohner Neuseelands) auf dem Fahrrad mit einer Flinte um die Schulter angefahren und schenkt uns einen Hasen. Er isst ihn nicht gerne und würde ihn sonst an die Katzen verfüttern. (Hasen sind hier eine Plage - genau wie Opossum). Er schlachtet ihn und haut die Hälfte des guten Fleisches weg - das wäre nicht besonders lecker. Das riesige menschenleere stark zerklüftete Gebiet beherbergt Wälder, buschige Freiflächen und Flüsse. Es gibt keinen Handyempfang, keinen Verkehrslärm. Der Nachthimmel ist voller tausender Sterne. Man sieht glasklar die Milchstraße. Ich habe noch nie einen solchen schönen Himmel gesehen. Gerade das Abgelegene macht uns zu schaffen als am Tag der Abreise der Toyota nicht anspringt. Der Anlasser bekommt genügend Strom von der Batterie und rüttelt den Motor normal durch. Diesel ist auch genug im Tank. Alles unter der Motorhaube sieht für mich Laien normal aus. Es geht nicht weiter...






4 Kommentare:

  1. Hallo, ihr lieben Weltenbummler, ich bin euch die ganze Zeit immer mal wieder auf den Fersen aber da ihr nun in Neuseeland seid, erlebe ich das Ganze auch wieder neu. Das mt dem Auto habt ihr hoffentlich geklärt und könnt fröhlich weiter erkunden. Ich wünsche euch weiterhin eine gute Reise und noch viele atemberaubende Ansichten und Erlebnisse bei den Kiwis.
    Liebe Grüße, Andrea Kubenz

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  2. Blog genießen mit Kaffee dazu...:-) Fernweh plagt.

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  3. Die Liebe der Ranch. Sie sollten einen zu kaufen!

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  4. Wir sind beeindruckt von den wunderschönen Fotos und den spannenden Reisebeschreibungen.Es sind ja unglaublich schöne Erlebnisse für euch und besonders für Flora.Wir wünschen euch weiterhin eine gute,erlebnissreiche und spannende Zeit.Viel Glück,Spass und Gesundheit. Es grüssen euch die alten Wölffe.

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